EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Dabei handelt es sich um eine innovative Therapieform, die oft bei der Behandlung von Traumata eingesetzt wird. Die Methode nutzt Augenbewegungen und andere wechselseitige Stimulationen, um den natürlichen Verarbeitungsprozess des Gehirns anzuregen. Währenddessen durchlaufen Klient*innen das traumatischen Ereignis im Geiste – mit all den Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen. Dadurch können traumatische Erinnerungen bewältigt werden.
EMDR ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die in den 1980er Jahren ursprünglich als Behandlung für die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt wurde. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Studien, die die Wirksamkeit von EMDR belegen, z.B. bei der Behandlung von:
EMDR wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der American Psychiatric Association (APA) als eine wirksame und empfohlene Traumatherapiemethode für PTBS anerkannt. Zudem gibt es inzwischen auch neuropsychologische und neurobiologische Untersuchungen, die die Wirksamkeit von EMDR belegen und zeigen, wie die Methode im Gehirn wirkt. Studien deuten darauf hin, dass die Augenbewegungen bei EMDR ähnliche Prozesse im Gehirn auslösen wie im REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). REM ist eine Schlafphase, in der schnelle Augenbewegungen auftreten und es zu einer erhöhten Gehirnaktivität kommt, die für die Verarbeitung von Emotionen und Erlebnissen wichtig ist.
Eine EMDR-Sitzung läuft in der Regel folgendermaßen ab:
Es geht darum, sich einerseits auf ein belastendes Ereignis zu konzentrieren, und gleichzeitig das Stresslevel zu reduzieren und eine tiefere Verarbeitung zu ermöglichen. Dies kann zu einer Abnahme der emotionalen Belastung, der Angstzustände und der Stimmungsschwankungen führen. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass EMDR nicht für jede Person oder jedes Thema geeignet ist. Daher ist es wichtig, dass wir im Erstgespräch eine ausführliche Anamnese machen und die EMDR-Sitzung in eine (Kurzzeit)Therapie eingebettet ist.
Bitte beachte, dass die Anzahl der Sitzungen je nach Schweregrad des Traumas und individueller Situation variieren kann.